Einmal Zugfahren in Myanmar- fast schon ein Pflichtprogramm. Eine Zugfahrt ist bei unseren Reisen meistens dabei. In Myanmar haben wir uns die Zugfahrt von Mandalay nach Hsipaw vorgenommen- 12 Stunden Zugfahrt, 205 Kilometer und ein schwindelerregendes Viadukt als Highlight. Da sind wir natürlich dabei!

Irgendwo zwischen Mandalay und Hsipaw
Inhalt
Der Zug

Die „Upper-Class“
Bei dem Zug handelt es sich um eine alte Diesellok, die die Strecke täglich einmal fährt. Der Zug ist nicht lang, es gibt zwei Upper-Class-Waggons, zwei Standard-Waggons und ein paar Güterwaggons, die in jedem Bahnhof zu- oder abgestellt werden. Unsere Tickets für die Upper-Class haben jeweils 4.000 Kyat (2,50€) gekostet. In der Upper-Class gibt es verstellbare Sitze, was uns aufgrund der Länge der Fahrt und der frühen Uhrzeit überzeugt hat. Außerdem lassen sich die Sitze drehen, sodass man frontal vor dem Fenster sitzt. Leider haben wir dies erst auf der Rückfahrt entdeckt…
Der frühe Vogel… sitzt im Zug

Die bunte Lok auf dem Weg nach Hsipaw
Das Schwierigste an der Fahrt: Das frühe Aufstehen. Eigentlich lohnte es sich gar nicht, schlafen zu gehen… Um 3:30 Uhr morgens mussten wir am Bahnhof sein. Wir waren hundemüde, es war kalt und in unserem Waggon fühlte sich ein Amerikaner dazu verpflichtet, alle Mitreisenden unterhalten zu müssen. Nach ein paar Mützen Schlaf sah die Welt bzw. der Zug aber schon anders aus.
Zug- oder Bootsfahrt?

Die Fahrt führt meistens durch grüne Felder
Langsam ruckelte der Zug vorwärts. Und mit langsam meine ich laaaangsam! Zwischenzeitlich erinnerte uns die Zugfahrt auch eher an einen Bootsausflug- die Waggons schaukelten munter hin und her. Da könnte man fast seekrank werden! Ab und an wurde auch der ein oder andere Rucksack von der Gepäckablage geschubst. Hört sich jetzt nicht so amüsant an, aber wir hatten unseren Spaß!
Das Highlight: Das Gotik-Viadukt

Nochmal ein Blick zurück zum Gotik-Viadukt
Um die Mittagszeit herum näherten wir uns dem Highlight der Fahrt, weswegen die meisten Touristen die Zugfahrt von Mandalay nach Hsipaw auf sich nehmen: Das Goteik-Viadukt. Wir merkten, dass sich im Abteil eine freudige Anspannung ausbreitete- wir waren nur noch ein paar Kilometer entfernt! Plötzlich tippte uns der freundliche burmesische Schaffner auf die Schulter und zeigte nach draußen- Und da sahen wir das alte Viadukt von weitem! Wahnsinn! Da fahren wir gleich drüber? Es war schon schwindelerregend hoch, aber die Höhenangst wich schnell der Begeisterung!

Verpflegung während der Fahrt
Langsam tuckerte die Bahn über den Stahlkoloss vorwärts, rechts unter uns die alte hölzerne Eisenbahn-Brücke, und viel zu schnell verschwinden wir im Tunnel auf der anderen Seite der Schlucht.
Ankunft in Hsipaw

Endlich angekommen: Am Bahnhof in Hsipaw
Wir können es nicht leugnen- nach 12 Stunden Zugfahrt und Schaukelei waren wir heilfroh, als wir in den Bahnhof von Hsipaw einfuhren! Das Sitzen war die letzten Stunden schon fast anstrengenden und Umherlaufen im Zug durch die unruhige Fahrt war auch keine bessere Alternative. Deshalb freuten wir uns umso mehr auf die anderthalb Tage in Hsipaw, wo wir uns ausgiebig die Beine vertreten konnten- für die Rückfahrt.
Fazit

Zwischenstopp
Die Zugfahrt von Mandalay nach Hsipaw war lang und schaukelig, weit entfernt von einer gemütlichen Kaffeefahrt. Aber das war uns vorher bewusst. Die Landschaft war schön, und wem nicht schnell schlecht wird, kann die Fahrt mit Lesen verkürzen oder dem Schreiben eines Reiseberichtes in meinem Fall.

Vorteile des Upper-Class-Waggons: Drehbare Sitze
Ehrlich gesagt, hätten wir die Rückfahrt auch gut und gerne mit dem Bus antreten können, allerdings bestach uns der günstige Preis sowie die Nähe des Bahnhofs zu unserem Hotel in Mandalay. Außerdem vergessen wir die Zugfahrt so bestimmt nicht mehr!
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