Bei vielen, die von meiner Krankheit wissen, stoße ich mit meinen Weltreiseplänen auf Unverständnis. Aber von sowas habe ich mich noch nie abschrecken lassen und negative Resonanzen bewirken bei mir meistens das Gegenteil: ich beiße mich erst recht an meinem Vorhaben fest. So war mir schon recht früh klar, dass ich mir von meinem Diabetes keinen Strich durch die Rechnung bzw. die Weltreise machen lassen werde. Also habe ich für mich entschieden, dass eine Weltreise mit Diabetes für mich möglich ist!
Inhalt
Packliste für Typ 1-Diabetiker

Mein Jahresbedarf an Medikamenten
Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Jahresbedarf an Insulin und Teststreifen mitzunehmen. Es ist zwar einiges an zusätzlichem Gepäck, allerdings ist es mir lieber, meine Medikamente immer griffbereit zu haben und mich nicht in fremden Ländern eindecken zu müssen. Außerdem werden Insulin und Teststreifen mit der Zeit ja immer weniger, sodass ich nach einem halben Jahr auch nur noch die Hälfte an Medikamenten mit mir herumschleppen muss.
Insulin und Kühltaschen

Kühltasche von Frio
Mein Insulin-Jahresbedarf (Novorapid/ Fiasp und Levimir) habe ich in vier großen Frio-Kühltaschen* verpackt, die mein Insulin dauerhaft kühl halten. Die Kühlleistung wird alle paar Tage mit kaltem Wasser reaktiviert- ein super tolles System! Ich habe einen kleinen Puffer eingeplant, der aber nicht allzu hoch ist. Auf kürzeren Reisen nehme ich immer die doppelten Menge des Bedarfs mit, was aber auf einer einjährigen Reise einfach keinen Sinn macht. Für den Notfall hat mir meine Diabetesberaterin eine Liste mitgegeben, auf welcher ich nachsehen kann, welches Insulin es in den Ländern die ich bereise, gibt. Falls also etwas kaputt gehen sollte oder ähnliches, kann ich mir in fast jedem Land Insulin besorgen.

Kühltasche von Frio für Langzeitinsulin
Messgeräte und Messstreifen
Den größten Anteil am Gepäck haben die Blutzucker-Teststreifen. Ich nehme zwei Geräte mit, inklusive für jedes ein Ersatzgerät. Hier benutze ich das Freestyle Lite und Glukomen Ready. Mit beiden komme ich super klar. Und falls eines der beiden Geräte in höheren Lagen kurzzeitig den Geist aufgibt, habe ich immer ein weiteres Gerät zur Hand. Den Jahresbedarf an Teststreifen habe ich auf beide Geräte aufgeteilt. Somit dürfte hier nichts schief laufen!
Ersatz-Pens und Ketonteststreifen dürfen natürlich nicht fehlen.

Flüssigzucker für den Notfall
Für den Notfall
Für den Notfall habe ich immer ein paar Flüssigzuckerstreifen von Liqui-Fit* einstecken. Die sind super zu verstauen und sehr robust. Außerdem sind sie schneller geschluckt als Traubenzucker und zerbröseln nicht. Und um ehrlich zu sein, kann ich seit Jahren keinen Traubenzucker mehr sehen. Alle langjährigen Diabetiker wissen, was ich meine. Für den ganz großen Notfall habe ich natürlich noch eine Notfallspritze dabei. Die habe ich noch nie gebraucht, aber sicher ist sicher.
Meine kompletten Medikamente habe ich während der Flüge im Handgepäck bei mir, natürlich mit Attest vom Arzt. So vermeide ich die kalten Temperaturen im Laderaum und kann mir sicher sein, dass alles sicher an kommt.
Weltreise mit Diabetes- Los geht’s!
Ich fühle mich gut gerüstet und starte ohne Angst oder Zweifel in die Weltreise. Allerdings bin ich sehr dankbar, dass mein Typ1-Diabetes kein derart großes Handicap ist, welches mir die Reise unmöglich macht. Außerdem bin mir absolut darüber bewusst, dass es für viele andere chronisch Erkrankten leider nicht so einfach machbar ist und möchte hier sicher niemanden ärgern. Aber vielleicht können andere Diabetiker aus meinem Beitrag Motivation und Inspiration finden, wenn sie an ihrer Reise zweifeln.
Update nach der Weltreise: Alles ist gut gegangen!
Hier geht es zu den weiteren gesundheitlichen Vorkehrungen wie Impfungen/ Reiseapotheke und Auslandskrankenversicherung, und hier zu unserer allgemeinen Packliste.
17. Oktober 2017 at 12:58
Hallo Carolin, Onkel Horst, Ingrid und Jenny drücken alle Daumen für deine Weltreise. Leider haben wir euch am 01.10. bei deiner Mama nicht getroffen, aber das kann nachgeholt werden!
Alles Liebe aus dem Pott von den Jungs aus GE
29. Oktober 2017 at 21:56
Hi Caro,
danke für den informativen Beitrag, hoffentlich ermutigt er ein paar Diabetiker. Mich hätte noch intessiert wie die Kostenlage ist. Zahlt die Krankenkasse die Medikamente? Oder trägt der Patient die Kosten selbst?
Keine Panik!
Alise 🙂 (Karo)
2. November 2017 at 13:26
Hi Karo,
Danke dir, das hoffe ich auch!
Da ich nicht mehr in Deutschland versichert bin, ist es „Privatvergnügen“.
Liebe Grüße
Caro
19. Februar 2018 at 21:33
Hey
Schoener Beitrag. 🙂
Mich würde noch Interessieren, ob du keine Probleme gehabt hast den Jahresbedarf in die Länder mitzunehmen, da ja häufig nur ein Dreimonatsbedarf erlaubt ist.
Beste Grüße
Florian
27. Februar 2018 at 18:05
Hallo Flo,
vielen Dank!
Bisher hatte ich noch keine Probleme, jedenfalls nicht in Asien. Sogar in Singapur konnte ich problemlos einreisen.
Die Einreise nach Neuseeland könnte da spannender werden. Dort werde ich die Medikamente anmelden müssen. Mal schauen, wie das klappt- ich werde berichten!
Viele sonnige Grüße aus Thailand!
Caro
30. Dezember 2018 at 10:05
Hallo Caro,
Ich würde mich über einen kurzen Bericht, nach Eurer Rückkehr über die Diabetesbesonderheiten der verschiedenen Länder Eurer Reise und dem Transport im Handgepäck, insbesondere Neuseeland sehr freuen.
Ich plane mit meiner Pumpe und dem CGM eine Weltreisefür 2020. Freue mich über Eure Erfahrungen. Mit und auch ohne Diabetes.
Viele Grüße
Dirk
3. Januar 2019 at 14:20
Hallo Dirk!
Der Bericht über die Einreise in Neuseeland ist heiß begehrt und in der Fertigstellung! Er wird die nächsten Tage online gehen.
Bei anderen spezifischen Fragen antworte ich dir auch gerne per Mail!
Viele Grüße aus der Pfalz!
Caro